Bauzentrum_2022_04

BAUZENTRUM E-BAU 4 | 2022 BuGG-Fassadenbegrünung Enni Verwaltungsgebäude erhält Auszeichnung als Vorzeigeprojekt Die neue Verwaltung der Enni-Unternehmensgruppe (Enni) ist modern, funktional und mit ihren drei Fassadenbegrünungen an der Ostfassade, im Innenhof und dem Foyer auch ein viel beachtetes ökologisches Vorzeigeprojekt. Die begrünten Flächen machen aufmerksam, da sie als grüne Lungen in Städten derzeit noch Exoten sind. Für die in Moers beheimateten drei Enni-Un- ternehmen und ihren 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind sie auch Ausdruck des eigenen ökologischen Selbstverständnisses, das laut dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Krämer fest in der Philosophie und der Stra- tegie der Unternehmensgruppe verankert ist. Das Projekt machte auch den Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG) aufmerksam, der es im Rahmen des Bundeskongresses Gebäu- degrün zur BuGG-Fassadenbegrünung des Jahres 2021 kürte. Vor allem die 600 Quadrat- meter an der Stirnseite der Firmenzentrale mit einer der größten begrünten Gebäude-Wand- flächen Deutschlands überzeugte die Jury. So verlieh Verbandspräsident Dr. Gunter Mann in Moers Stefan Krämer und Clemens Belke, der als BuGG-Mitglied mit seinem Unterneh- men die Fassadenbegrünung geplant und aus- geführt hatte, begeistert die Sieger-Plakette. „Die Enni-Zentrale zeigt, was im Bereich wand- gebundener Fassadenbegrünung mit einem engagierten Bauherrn, der richtigen Planung und einem bewährten System auch an großflä- chigen Begrünungen heute möglich ist.“ Mann betonte dass das Know-how und die Technik da seien. „Das Moerser Projekt ist daher für die Branche und den Klimaschutzgedanken ein Pi- onier mit Vorbildcharakter.“ BuGG-Präsident Dr. Gunter Mann (rechts) über- reicht Stefan Krämer (Enni, links) und Clemens Belke (GDL GmbH, Mitte) die Siegerplakette zur BuGG-Fassadenbegrünung des Jahres 2021. Foto: Bundesverband GebäudeGrün In der Tat setzt das Verwaltungsgebäude der Enni-Gruppe in der Begrünung von Gebäuden neue Maßstäbe „Ein Projekt mit hohem An- spruch“, wie der Dipl.-Ingenieur Clemens Belke betonte. In der Planung habe sein Unter- nehmen unterschiedliche Anforderungen an die Vertikalbegrünung koordinieren müssen. „Unsere Monteure mussten beispielsweise 63 Fensteröffnungen bautechnisch einbinden“, so sei die Fassade als Kombinations-Fassade in Vorhangbauweise mit 180 mm mineralischer Dämmung errichtet. Jede Fensteröffnung erhielt dabei eine eigene Abdichtungskon- struktion. „So beugen wir Schäden vor, die sonst durch die dauerhafte Bewässerung der Pflanzen am Gebäude entstehen könnten.“ Als Unterkonstruktion der Fassadenbegrünung wählte Belke das Ejot-Crossfix-System, womit neben den Konsolen und Tragprofilen auch alle Verankerungs- und Befestigungsmittel aus einer Hand stammten. Selbstverständlich dabei, dass alle konstruktiven Bauelemente wie die Dämmung und die verwendeten Vege- tationselemente des niederländischen Systems „Sempergreen“ Brandschutzkriterien erfüllen. Im Brandfall funktioniert die automatische Bewässerungsanlage wie eine Sprinkleranlage. Besonders auch, dass jedes begrünte Element im Gewächshaus vorkultiviert wurde. Durch die hohe Dichte der Pflanzen von 96 Stück pro Quadratmeter sind insgesamt rund 57.600 Pflanzen allein an der Ostfassade installiert. Dennoch ist die Pflege der Vertikalbegrü- nung leicht und reduziert sich auf drei bis vier Schnitte pro Jahr. Ansonsten überwacht eine Kontroll- und Überwachungssensorik auto- matisch online die Vegetation. Dabei zeichnen die Sensoren die Temperaturen und die Feuch- tigkeit der bepflanzten Fläche auf. „So wird die Bewässerung und die Düngung stets ideal an den Bedarf der Pflanzen angepasst.“ Für den Bauherrn Stefan Krämer ist das je nach Jahreszeit anders wirkende Projekt eine Her- zensangelegenheit und Zeichen seiner stark auf grüne Themen ausgerichteten Strategie. Mit der möchte er auch seine Kunden bei Lösungen auf dem Weg zur Klimaneutralität am Niederrhein unterstützen. Neben Themen der Energie- und Mobilitätswende hat er dabei auch das Ange- bot von Dach- und Fassadenbegrünungen im Auge, bei dem er wie in vielen anderen Bereichen auch an eine Kooperation mit erfahrenen Part- nern denkt. „Wir sehen hier die Zukunft, die wir schon in der Photovoltaik oder der Elektromobi- lität als Win-win für unsere Unternehmen, unse- re Kunden und die Umwelt nutzen wollen.“ www.gebaeudegruen.info/ bugg-wettbewerbe www.belke.de BuGG-Fassadenbegrünung des Jahres 2021. Das Enni-Verwaltungsgebäude in Moers mit 600 Quadrameter Wandbegrünung. Fotos: Bundesverband GebäudeGrün Außengestaltung 9

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