Bauzentrum_2022_04

BAUZENTRUM E-BAU 4 | 2022 24 E-BAU Gesamtsieger: 1. Platz: Team RoofKIT, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Deutschland 2. Platz: Team VIRTUe, Technische Universität Eindhoven, Niederlande 3. Platz: Team AuRA, Nationale Architekturschule von Grenoble, Frankreich & Team SUM, Technische Universität Delft, Niederlande Solar Decathlon in Wuppertal endet mit Besucher*innen-Rekord Der Solar Decathlon in Wuppertal hat gezeigt, wie Städte nachhaltig, kreislaufgerecht und sozial verträglich weitergebaut werden können. Über 115.000 Besucher*innen haben ihn vor Ort miterlebt. Die Veranstalter von der Bergischen Universität Wuppertal ziehen eine positive Bilanz. 16 Hochschulteams aus zehn Ländern haben beim Solar Decathlon in Wuppertal vom 10. bis zum 26. Juni 2022 gezeigt, wie man klima- freundlich und kostengünstig Baulücken schließt, Gebäude aufstockt oder in die Jahre gekommene Gebäude saniert. Das von der Bergischen Universität Wuppertal als Ausrichter entwickelte Wettbewerbsprofil für das Weiterbauen im Bestand war ein großer Erfolg. Über 115.000 internationale Besucher*innen haben an zwölf Veran- staltungstagen den Solar Campus in Wuppertal besucht. „Die jungen Studierenden mit ihrer positiven Ausstrahlung waren phantastisch. Wuppertal und unsere Universität als Gastgeberin konnten sich von ihrer besten Seite zeigen. Und auch die Sonne hat uns geschienen. Wir sind sehr stolz, mit dem Solar Decathlon konkrete Maßnahmen zur Klimarettung erlebbar gemacht zu haben“, sagt Prof. Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität Wuppertal. Auch die Vertreter vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) als Fördergeber zeigten sich begeistert. Die Integration der Solaranlagen in die Gebäudetechnik und die Architektur zeigte sich auf einem besonders hohen Niveau. Viele Teams setzten auf Anlagen, die solare Wärme- und Stromerzeu- gung in einem Bauteil verbinden (PVT), oder zeigten innovative Anlagen in Varianten von Technologie, Abmessungen, Formen und Farben. Dabei geht es im Geschosswohnungsbau auch um Systeme an Fassaden, da die Fläche auf dem Dach vielfach nicht reicht. In der massiven Energieeinsparung und der Solarenergienutzung am Gebäude liegen die Schlüssel zum Verzicht auf Gas und Öl. Na- hezu alle Gebäude erreichten in der Wettbewerbszeit eine positive Energiebilanz, erzeugten also meist deutlich mehr Strom als sie benötigten. „In Verbindung mit Batteriespeichern und Automati- onstechnik nutzten die Teams im Schnitt die Hälfte des erzeugten Solarstroms im Haus selbst. Im Wettbewerb wurde erstmalig auch geprüft, wie flexibel die Gebäu- de in Verbrauch und Einspeisung auf die Anforderungen des Strom- netzes reagieren. Mit speziellen Testverfahren mussten die Teams trotz sommerlicher Temperaturen vor Ort unter Beweis stellen, dass ihre Gebäude im Winter mit wenig Wärme beheizt werden können. Ein weiteres wichtiges Thema beim Solar Decathlon war eine Bau- konstruktion, die recyclinggerechtes Bauen fördert und damit die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen verbessert. Die Wiederverwendung von Materialien oder ganzen Bauteilen und der Einsatz von Recyc- lingmaterialien waren mit einer eigenen Ästhetik ablesbar. Für alle Gebäude stehen die Wettbewerbsergebnisse, umfangreiche Fachinformationen und ein interaktiver 3D-Rundgang auf der Veran- staltungswebseite zur Verfügung. Ab Herbst 2022 können zudem acht Häuser als Teil des Nachfolgeprojekts Living Lab NRW in Wuppertal besichtigt werden. https://sde21.eu/de/ RoofKIT Karlsruhe Foto: © SDE 21-22 Team RoofKIT Foto: © SDE 21-22

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