Bauzentrum_2022_05

BAUZENTRUM E-BAU 5 | 2022 Beton 9 und 16 °C, kann sie mit CONCRETCOOL im vollen Umfang für die Gebäudetemperierung genutzt werden. Die Funktionsweise ist einfach: Während die kalte Zuluft die Kühlrohre in der Betondecke durchströmt, entzieht sie dieser die Wärme und erwärmt sich dabei auf ca. 21 °C – ganz ohne Nacherhitzer. Bereits nach 6 bis 8 m im Kühlrohr hat sie nahezu Deckenkerntem- peratur erreicht. Der Wärmeentzug stellt die Bauteilkühlung dar. Verantwortlich für die gute Energieübertragung sind wärmeleitende Alumi- niumrohre. Um einen Wärmeübertragungsgrad von 90 Prozent zu erreichen, sind ihre inneren Oberflächen durch Rippen nahezu vervierfacht. Aufgrund der großen Speicherkapazität der Betondecken reguliert sich dieser Vorgang von selbst, ohne größere Schwankungen der Zu- luft-Temperatur. Einfache Regulierung dank Low-Tech Während manch andere Systeme sehr aufwen- dige Regulierungsstrategien haben, auch mit der Berücksichtigung der Wettervorhersage der nächsten Tage, hat Kiefer Klimatechnik CONCRETCOOL bewusst als Lowtech-Sys- tem mit einem einfachen Regulierungskon- zept entwickelt. Dieses besteht darin, die im Bauteil eingespeicherte Energiemenge in ei- nem 24-Stunden-Zyklus wieder abzuführen. Das heißt, liegt die Betonkerntemperatur zu Betriebsbeginn bei 22°C, beträgt sie 24 Stun- den später wieder annährend den gleichen Wert. Dadurch lässt sich das „Aufschaukeln“ der Betonkerntemperatur im Wochenverlauf vermeiden, ein Effekt, der von Hitzeperioden in den eigenen vier Wänden den meisten be- kannt ist. Und auch die Kühlleistung regelt sich praktisch von selbst. Analog zum Selbst- regeleffekt einer Fußbodenheizung nimmt bei ansteigender Raumtemperatur auch die Kühlleistung der Betondecke ohne zeitliche Verzögerungen zu. Betrieben wird die Anla- ge während der Nutzungszeit des Gebäudes. Wenn am Abend nach Ende der Nutzungszeit die im Tagesverlauf eingespeicherte Energie noch nicht komplett abgeführt wurde, wird die Anlage in den Morgenstunden vor Be- triebsbeginn wieder angeschaltet und so die Restwärme aus der Decke abgeführt. Dies sichert die Nutzung des energetisch günstigs- ten Temperaturniveaus der Außenluft in den kühlen Morgenstunden. Ein weiterer positiver Effekt von CONCRET- COOL sind die niedrigen Betriebskosten durch maximale Energieeinsparung. Gesamtwärmerückgewinnungsgrad von > 95 Prozent In Verbindung mit CONCRETCOOL lässt sich der Wärmerückgewinn des Gesamtsys- tems, also RLT-Anlage und Gebäude, auf über 95 Prozent steigern. Diese Werte gehen nicht nur weit über die Anforderungen des EEWärmeG hinaus, sondern sorgen auch dafür, dass das Haupteinsparpotential von CONCRETCOOL auf der Heizungsseite liegt. Die im Winter und in den Übergangs- zeiten auftretenden Wärmelasten werden nicht wie bei konventionellen Systemen di- rekt abgeführt, sondern wirken durch ihre Speicherung in der Decke einer unerwünsch- ten Nachtauskühlung entgegen. In Verbin- dung mit Free Cooling spart man so also gleich doppelt. Größe, Lage und Einbau der Aluminium-Kühlrohre Kiefer Klimatechnik bietet die Kühlrohre aus gut wärmeleitendem Aluminium mit Durchmes- sern von 60 und 80 mm an. Der Durchmesser von 80 mm bietet den Vorteil, dass die übli- chen Mindestluftmengen problemlos achsweise ins Gebäude eingebracht werden können und gleichzeitig keine Probleme mit der Gebäudesta- tik entstehen. Verlegt werden die Kühlrohre nach Absprache mit dem Statiker in der statisch neut- Der 2009 fertiggestellte, 84 m hohe Skyline Tower bzw. „THE m.pire“ in München von Stararchitekt Helmut Jahn ist das bislang größte Bauvorhaben mit CONCRETCOOL von Kiefer.

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