Bauzentrum_2022_05

BAUZENTRUM E-BAU 5 | 2022 E-BAU 19 ten ein wichtiger Beitrag zu einer sensiblen Gestaltung von neuer Stadtstruktur. Belebte Sockelzone, privater Außenraumbezug Insgesamt 179 Wohnungen mit 13.500 Qua- dratmetern Wohnfläche und Einheitsgrößen zwischen zwei und fünf Zimmern bauen sich in unterschiedlichen Blöcken oberhalb eines durchgehenden Sockels auf. Die Erdgeschoss- zone ist transparent und filigran gestaltet und bildet mit 4.500 Quadratmetern Gewer- befläche eine vielfach nutzbare, durchlässige Membran für das urbane Quartier. Die Woh- nungen gruppieren sich um zwei zentrale Er- schließungskerne und verfügen jeweils über Balkone oder Loggien als wichtige Schnitt- stellen zum Außenraum. Dabei staffeln sich entlang der unterschiedlich ausgebildeten Ge- schosse die Freiplätze auf heterogene Weise. Geschlossene Wandflächen wechseln sich mit durchgängig verglasten Bändern ab und ragen aus dem Kernvolumen heraus. Die erkerarti- gen Geschosselemente beinhalten jeweils eine Loggia, während sie nach oben eine Terrasse ausbilden. Auskragende Balkone ergänzen das vielschichtig lesbare Fassadenspiel. Fassadenmaterial mit charismatischer Wirkung Letztendlich bildet nicht nur die formale Fassadengestaltung einen Blickfang. Das cha- rakteristische Gebäudemerkmal wird hier vor allem über die Materialität und Farbe her- gestellt. So kleiden die opaken Wandflächen natürliche Keramikplatten von MOEDING. Analog zur verschachtelten Kubatur des Wohnkomplexes sollte auch das Fassadenma- terial eine eigene Tiefenwirkung entwickeln. Für die Keramikplatten wählte der Architekt daher ebenfalls eine dreidimensionale, hö- ckerartige Struktur. Anstatt einer durchgän- gig planen Oberfläche weisen Teilbereiche der Platten feine Kammlinien auf. Die vertikale, feine Rillenstruktur hat eine höhere Schatten- wirkung und eine besonders matte Optik zur Folge, was der Oberfläche eine besondere Le- bendigkeit verleiht. Zusätzlich wird der Effekt durch verschiedene Nuancen innerhalb eines warmen Farbspektrums verstärkt. Objekt- und architektenspezifische Gestaltung Die Plattenstruktur und Farbgebung ent- standen beim Projekt Korso in Wien in enger Abstimmung mit dem Architekten Martin Kohlbauer. Dabei basiert die spezielle Fas- sadenbekleidung auf ALPHATON ® -Hoch- formatplatten von MOEDING, die nach den Wünschen des Architekten mit einer in- dividuellen Oberfläche produziert wurden. Auch in der Farbgebung erfolgte eine enge Abstimmung zwischen dem Planer und dem Spezialisten für langlebige Keramikfassaden. Anhand der Vorstellungen des Architekten erstellte MOEDING einige Farbmuster, aus denen Martin Kohlbauer letztendlich bei der finalen Bemusterung im Produktionswerk die warmen und natürlichen Farbtöne Champa- gner und Bernstein auswählte. Mit dem Pro- jekt Korso in Wien zeigt sich einmal mehr, wie Gestaltung und Ausdruck durch eine enge Kooperation zwischen Kreativplanung und Bauindustrie gelingen kann – und wie diese letztendlich den Charakter eines prestige- trächtigen Gebäudes bestimmt. www.moeding.de Nicht nur die Gebäudekubatur, sondern auch die Fassaden entwickeln eine eigene Tiefenwirkung. Der Komplex erweckt aufgrund unterschiedlicher Höhenstaffelung und der heterogenen Fassadengestaltung den Eindruck eines lebendigen Gebäudeensembles.

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