Bauzentrum_2023_01

BAUZENTRUM E-BAU 1 | 2023 E-BAU 19 Wer den Bewohnern des Zornedinger Stern- hauses einen Besuch abstatten möchte, kann sich über neun PKW-Stellplätze in der brand- geschützten Tiefgarage freuen. Im Erdgeschoss gelangt man über einen großzügigen Ein- gangsbereich in das offen gestaltete Wohn- und Esszimmer, welches direkt an das Arbeitszim- mer angrenzt. Weiterhin befinden sich dort ein Gäste-WC, eine Speisekammer und ein Garde- robenraum. Das zum freitragenden Dachstuhl hin offene Obergeschoss ist mit Altholz verklei- det und beherbergt neben dem Elternschlaf- zimmer – mit separatem Ankleidezimmer und Badezimmer – ebenso ein Kinderzimmer mit Bad sowie einen Hauswirtschaftsraum. Auch die Ausstattung des Untergeschosses kann sich sehen lassen: Hier sorgen sowohl ein Gästezimmer, ein Wellnessbereich mit Sauna, ein Weinkeller als auch die Werkstatt für eine besondere Wohlfühl-Atmosphäre. Zudem ist noch der Technikraum mit Heizung, kontrol- lierter Wohnraumlüftung, Entkalkungsanla- ge und Elektroanschlüssen im Untergeschoss angesiedelt. In allen Geschossen schafft der abwechselnde Einsatz von Stein und Holz – an Wänden, Böden und Decken – eine besondere Optik, welche stimmig zum alpinen Stil und Gesamtbild des Objektes passt. KfW 55-Standard dank massivemMauerwerk Bei der Konzeption des ungewöhnlichen Ein- familienhauses legten Bauherr und Planer viel Wert auf Ökologie und Energieeffizienz. Da- für sprechen beispielsweise der durchdachte Einsatz einer Wärmepumpe, 3-fach verglasten Fenstern, einer Grundwasserpumpe sowie einer Photovoltaikanlage mit 9,9 kWp. Ein wesentlicher Faktor war zudem die Auswahl des richtigen Außenmauerwerks, um unnö- tige Wärmeverluste durch eine unzureichend gedämmte Gebäudehülle zu verhindern. Am Ende fiel die Wahl auf den hochwärmedäm- menden Mauerziegel „Unipor W08 Coriso“ der Unternehmensgruppe Leipfinger-Bader. „Wir haben uns aufgrund seiner kleinen Kammern für diesen gefüllten Ziegelstein des Markenher- stellers Leipfinger-Bader entschieden“, erklärt Tauber. Das kleingliedrige Lochbild des mi- neralisch gefüllten, plangeschliffenen Ziegels weist in der Tat spürbare Vorteile in puncto Tragfähigkeit sowie Wärme- und Schallschutz auf, verglichen mit Wandbaustoffen mit weni- gen, großen Kammern. Das zeigen insbesondere die bauphysikalischen Werte des massiven Mauerwerks: Der in einer Wandstärke von 49 Zentimetern eingesetzte „Unipor W08 Coriso“ verfügt seinem Namen entsprechend über einen Wärmeleitwert von 0,08 W/(mK). Damit errichtete Außenwände erreichen letztlich inklusive Innen- und Au- ßenputz einen beachtlich niedrigen U-Wert von 0,16 W/(m2K). Beim Bau des Zornedinger Sternhauses konnte so ohne große Mühen der anvisierte KfW 55-Standard erreicht wer- den. Die Bezeichnung „Coriso“ umschreibt dabei die Dämmstoff-Füllung im Kern (engl. „Core“) des Baustoffes, die mineralisch ist und damit – zusammen mit Ziegel und Putz – den Aufbau rein mineralischer Wände ermöglicht. Das wirkt sich auch auf die Bereiche Schall- und Brandschutz aus: So liegt das Schall- dämm-Maß RW,Bau,ref mit 48 dB ebenfalls im erfreulichen Bereich. Zudem sind die ge- füllten Mauerziegel in die höchste Feuerwider- standsklasse F 90-A eingeteilt. Insgesamt also ein durchdachtes Paket für die Gebäudehülle. Bei der Auswahl des Baustoffes spielten auch ökologische Gründe eine Rolle: Der „Unipor W08 Coriso“ wird von der Unternehmens- gruppe Leipfinger-Bader am Standort Main- burg-Puttenhausen (Landkreis Kelheim) pro- duziert, nur eine gute Dreiviertelstunde von Zorneding entfernt. Ein grenzüberschreitender „Baustoff-Tourismus“, wie man ihn teilweise bei Holz oder anderen Wandbildnern beobach- tet, ist bei diesem regionalen Produkt ausge- schlossen. Das war für Bauherr und Planer ein wichtiger Faktor im Hinblick auf die Nachhal- tigkeit des Objektes. Verarbeitung mit Mörtelpads Bei der Erstellung des Außenmauerwerks griffen die Verarbeiter der Arredis GmbH (München) auf ein besonderes Produkt zu- rück – nämlich auf sogenannte Mörtelpads des renommierten Herstellers Maxit. Hierbei handelt es sich um Trockenplatten, die aus Leichtdünnbettmörtel, einem Glasfaserge- webe sowie wasserlöslichem Schmelzkleber bestehen. Die Platten werden auf die jeweilige Mauerziegel-Reihe gelegt und dann mit Wasser aktiviert. Mit diesem innovativen Verfahren werden Fehlerquellen beim Mauern minimiert und Abläufe gleichermaßen beschleunigt wie vereinfacht. Die Mörtelpads sind in allen gän- gigen Steinbreiten verfügbar und lassen sich in der Länge bei Bedarf auch einfach mit einem Teppichmesser kürzen. Auch die Gesundheit des Maurers wird dadurch geschützt, da es keine Staubentwicklung mehr beim Anrühren herkömmlichen Mörtels gibt und zudem kei- ne schweren Auftragsgeräte mehr angehoben werden müssen. Im Ergebnis entsteht damit ein ausführungssicheres, hochqualitatives Mauerwerk. Das Mörtelpad wurde auf der Messe BAU 2015 in München erstmals der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Die Unterneh- mensgruppe Leipfinger-Bader war seinerzeit der erste deutsche Baustoff-Hersteller, der es in sein Programm aufnahm. So konnte auch das Projekt in Zorneding von den Vorzügen dieser Bauweise profitieren. Nach 2,5 Jahren Bauzeit wurde das besondere Einfamilienhaus 2019 schließlich fertiggestellt. Die Mieterfamilie genießt seitdem vom eige- nen Garten aus die angrenzende Natur – mit Blick auf Felder, Wiesen und Wald. Ein echter Unterschied zum ständigen Trubel in der na- hen Metropole München. www.leipfinger-bader.de Die besondere Architektur des Einfamilienobjektes in Zorneding garantiert einen hohen Lichteinfall in den dafür vorgesehenen Innenräumen.

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