Bauzentrum_2023_02

BAUZENTRUM E-BAU 2 | 2023 4 Kurz notiert EU-Parlament stimmt für Gebäude-Sanierungs- pflicht Mit einer verschärften Dämmrichtlinie will die EU für niedrigere Energiekosten sorgen. Das EU-Parlament stimmt für eine Sanie- rungspflicht für Millionen von Gebäuden und Wohnungen. Nun sind die Mitgliedstaaten am Zug. Kritik kommt von CDU und FDP. Das EU-Parlament hat für strengere Anforde- rungen an die Energieeffizienz von Gebäuden gestimmt. Demnach müssten in den kommen- den Jahren viele Immobilien saniert werden. Konkret sollen Wohngebäude bis 2030 min- destens die Energieeffizienzklasse „ E “ und bis 2033 die Energieeffizienzklasse „ D “ erreichen. Die sogenannte Gesamtenergieeffizienzklasse soll ähnlich wie bei Haushaltsgeräten auf ei- ner Skala von „ A “ bis „ G “ angegeben werden. Das Vorhaben muss noch mit den EU-Staaten ausgehandelt werden und war zuletzt kon- trovers diskutiert worden, weil unter anderem Politiker von CDU und FDP darin eine Pflicht zu teuren Sanierungen sehen. Das sind die we- sentlichen Fragen und Antworten: Warum gibt es Kritik? Es steht die Befürchtung im Raum, dass etwa hohe Sanierungskosten auf viele Haus- besitzer zukommen könnten. „ Wir können die Kosten im Kampf gegen den Klimawan- del nicht auf Omas Häuschen abwälzen “ , kritisiert etwa der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke. Die Grünen-Parlamentarier- in Jutta Paulus sagt hingegen, Ziel sei es, den Energieverbrauch von Gebäuden deutlich zu senken und so den Geldbeutel der Verbrau- cherinnen und Verbraucher zu schonen. Der Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, Kai Warnecke, warnt vor einem dra- matischen Wertverlust gerade bei älteren Gebäuden. Die EU-Kommission betont hin- gegen, dass sich Renovierungen etwa durch weniger Energieverbrauch auf lange Sicht auszahlten. Wie viele Gebäude wären betroffen? Angaben der EU-Kommission zufolge wären bei einer Renovierung von Stufe „ G “ auf „ F “ etwa 30 Millionen Gebäudeteile, wozu etwa Wohnungen zählen, in der EU betroffen. Bei den in Klasse „ G “ eingestuften Gebäuden handelt es sich den Anga- ben zufolge um die 15 Prozent der Gebäude eines Landes, die am ineffizientesten sind. In Deutsch- land wird die Energieeffizienzklasse noch auf ei- ner Skala bis „ H “ angegeben. Deswegen und weil sich an den konkreten Plänen auch noch Aspek- te ändern können, betont Haus & Grund, dass man den Umfang nur schätzen könne. Demnach könnten in Deutschland mehr als sieben Millio- nen Eigenheime betroffen sein, hinzu kämen rund 7,2 Millionen Wohnungen. Wie teuer werden die Sanierungen? Konkret hängt das vom Einzelfall ab. Jakob Grimm, Referent bei Haus & Grund, rechnet auf Grundlage der neuen Regeln zunächst eher mit Einzelmaßnahmen. Das könnten bessere Fenster, neuere Heizungen oder eine bessere Dämmung sein. Für die Sanierungen soll aber auch Geld aus EU-Töpfen bereitgestellt werden. Ende 2021 hieß es vonseiten der Kommission, dass bis 2030 bis zu 150 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt zur Verfügung stünden. Das Parlament spricht sich auch dafür aus, dass die EU-Staaten den Zugang zu Zuschüssen und Finanzierungen erleichtern sollten. Gibt es Ausnahmen? Der im Europaparlament für das Vorhaben fe- derführend zuständige Grünen-Abgeordnete Ciarán Cuffe betonte, dass Ausnahmen vorge- sehen seien. Als Beispiele nannte er kleine Ge- bäude unter 50 Quadratmetern, religiöse oder denkmalgeschützte Gebäude und solche, die nur vorübergehend genutzt werden, wie zum Beispiel Ferienhäuser. Einer Mitteilung des Parlaments zufolge könnten die EU-Staaten aber auch selbst weitere Ausnahmen erlauben, „ je nachdem, ob die Renovierungen wirtschaftlich und technisch durchführbar und qualifizierte Arbeitskräfte verfügbar sind. “ Was passiert bei Verstößen gegen die Vorgaben? Das steht noch nicht fest. Cuffe betonte, dass die EU-Staaten dafür verantwortlich seien, mögliche Strafen festzulegen. Generell gilt, dass die EU-Kommission gegen ein Land, das gegen EU-Recht verstößt, ein sogenanntes Vertragsverletzungsverfahren gegen den ent- sprechenden Staat einleitet und der EuGH am Ende eine Geldstrafe verhängen könnte. Warum sieht die EU-Kommission Handlungsbedarf? Das Vorhaben geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück. Sie hatte diesen vor- gelegt, etwa weil Gebäude ihren Angaben zufolge für rund 40 Prozent des Energiever- brauchs und rund ein Drittel der Treibhaus- gasemissionen in der EU verantwortlich sind. Wenn Häuser besser gedämmt sind oder mo- derne Heizungen verwendet werden, kann das den Energiebedarf senken. Die geplante Gesetzesänderung ist Teil des Klimapakets „ Fit for 55 “ , mit dem die Netto-Treibhaus- gasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollen. Zudem sollen Bürger durch geringeren Verbrauch vor sprunghaften Kosten durch Energiepreise geschützt werden. Wie geht es weiter? Mit der Abstimmung im EU-Parlament sind die Pläne noch nicht beschlossen. Die Eu- ropäische Kommission hatte im Dezember 2021 vorgeschlagen, eine bestehende Richt- linie zur Effizienz von Gebäuden zu überar- beiten. Die EU-Staaten und das Europapar- lament müssen nun noch einen Kompromiss finden, bevor die Vorgaben in Kraft treten können. Diese Verhandlungen ziehen sich in der Regel mindestens über mehrere Monate. Cuffe hofft jedoch, noch bis Mitte des Jahres einen Kompromiss zu finden. Änderungen an dem Vorhaben sind weiterhin möglich. Quelle: ntv.de , mau/dpa Leistungsstarke Raum- in-Raum-Lösungen Mit seiner neuen Broschüre „RigiRaum von RIGIPS – Freitragende Raumzellen mit Sys- tem“ bietet der Trockenbauspezialist allen Fachhandwerkern, Architekten und Planern ein umfassendes Kompendium mit vielseiti- gen Lösungsmöglichkeiten für die schnelle, effiziente und wirtschaftliche Umsetzung von modernen und funktionalen Raum-in- Raum-Systemen in Bestandsgebäuden und Neubauten. 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