Bauzentrum 02/2024

BAUZENTRUM E-BAU 2 | 2024 Digitalisierte Gebäudeautomation macht Energiewende attraktiv Für den Betrieb klimafreundlicher und damit zukunftsfähiger Immobilien ist die digitalisierte Gebäude- automation eine Schlüsseltechnologie. So hat es der VDMA Fachverband Automation + Management für Haus + Gebäude (AMG) in seiner Initiative „Gebäudeautomation. Die Branche. Der Maßstab“ formuliert und verweist insbesondere auf das Potenzial smart automatisierter Gebäudefunktionen für die aktive Energieeffizienz. 36 Haus- und Gebäudetechnik Da rund 26 Prozent der weltweiten energie- bedingten CO2-Emissionen von Gebäuden verursacht werden, tragen Energieeffizienz- maßnahmen in diesem Bereich in beson- derem Maße zur Erreichung der globalen Klimaschutzziele bei. Gleichzeitig erhöht eine moderne, digitalisierte Gebäudeauto- mation die Attraktivität eines Gebäudes für Bewohner, Betreiber und Investoren – und schafft damit einen erheblichen wirt- schaftlichen Mehrwert. Digitalisierung macht die Energiewende wirtschaftlich attraktiv „Beim Thema Klimaschutz geht es in der öffentlichen Debatte häufig zu einseitig um die Energieerzeugung“, kommentiert Markus Hettig, der als Vice President Buil- dings DACH bei Schneider Electric unter anderem für Themen wie Gebäudeauto- mation und Energieeffizienz zuständig ist. „Für einen wirtschaftlich und sozial ver- träglichen Klimaschutz ist aber die Ener- gieeffizienz mindestens genauso wichtig, also die Verbrauchsseite. Mit Unterstüt- zung digitaler Technologien können wir ein Gebäude heute schon so intelligent automatisieren, dass kaum noch Ener- gie verschwendet wird. Und das hat einen enormen ökologischen und ökonomischen Effekt.“ Für Hettig und Schneider Electric als aktive Unterstützer der VDMA Initi- wie Gebäudeautomation und Energieeffizi- enz braucht. Denn nur, wenn die Energie- wende nicht als Belastung, sondern als at- traktives wirtschaftliches Projekt erkannt wird, kann sie gelingen. Das Gute: „Die Technologien für eine digitalisierte Gebäu- deautomation sind alle vorhanden. Und im Gegensatz zu passiven Energieeffizienz- maßnahmen lassen sie sich auch praktisch überall sehr einfach nachrüsten“, betont Energieexperte Hettig. „Es geht nicht dar- um, alles auf den Kopf zu stellen. Es geht darum, die Dinge smarter zu machen. Und das gelingt mit der nötigen Datentranspa- renz sowie einem ganzheitlichen Ansatz für die bedarfsgerechte Regelung aller Ab- läufe und Funktionen.“ Mehr Energieeffizienz in der Smart Factory Ganz im Sinne der VDMA Initiative für die energiesparende Gebäudeautomation ist der Tech-Konzern Schneider Electric bereits seit etlichen Jahren ein Vorreiter auf dem Gebiet digitaler Energieeffizienz- technologien. Diese kommen nicht nur bei Kunden auf der ganzen Welt, sondern auch an den eigenen Standorten des Unterneh- mens zum Einsatz. So zum Beispiel in der vom Weltwirtschaftsforum als „Sustaina- bility Lighthouse“ ausgezeichneten Smart Factory im französischen Le Vaudreuil. Hier wurden nicht nur die Produktions- prozesse, sondern – da rund 50 Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf den reinen Gebäudebetrieb entfielen – auch die automatisierte Regelung der Gebäu- defunktionen mithilfe von 160 Daten- punkten digital optimiert. Das Resultat: Indem der jährliche Energieverbrauch von 11.361 MWh auf nur noch 8.039 MWh gesenkt werden konnte, ließen sich die CO2-Emissionen um mehr als 30 Prozent reduzieren. Und das bei gleichzeitiger Stei- gerung von Ausbringungsvolumen, Flexi- bilität und Resilienz. Von Martin Bard www.se.com/de ative ist daher klar, dass es im Sinne der Energiewende mehr gesellschaftliche und politische Aufmerksamkeit für Themen

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